Der neue Schießstand des Schützenbundes Rieneck sorgt bei mir derzeit für erhebliches Stirnrunzeln.

Es geht dabei um eine moderne Schießanlage, die im Schützenhaus installiert werden soll. Während die Stände alle in guter technischer Verfassung sind (die Schießscheibe kann bereits auf Knopfdruck automatisch vor und zurück gerahnen werden), scheint dies heutzutage anscheinend nicht mehr auszureichen.

Natürlich kann man als Verein für sein Hobby Geld in die Hand nehmen und technische Neuerungen finanzieren. Jeder kann mit seinem Geld tun und lassen, was er möchte – mit seinem Geld, wohlgemerkt. Jedoch hat der hiesige Schützenbund einen Antrag auf Übernahme von 10 % der Bausumme für diese neue Schießanlage bei der Stadt Rieneck gestellt. Bei einer Größenordnung von 28.000 € beläuft sich dieser Anteil somit auf 2.800 €.

Wirtschaftliche Probleme der Stadt Rieneck hinreichend bekannt.

Während die wirtschaftlichen Probleme der Stadt Rieneck hinreichend bekannt sind, wurde für eine Beschlussfindung die finanzielle Situation des Schützenbundes weder geprüft, noch hierfür Unterlagen angefordert.

Die Kommune ist weit über den Durchschnitt verschuldet und im Haushalt ist für derartige Subventionierungen auch kein Budget vorgesehen.

Jedes Jahr erhält die Stadtverwaltung ein Schreiben des Landratsamtes Main-Spessart, in welchem die Kommune aufgefordert wird, ihre Pflichtaufgaben zu erfüllen und den Schuldenabbau konsequent voranzutreiben.

Auf eigene Stärke besinnen: Hobby selbst finanzieren.

Die Vereine sollten sich auf die eigene Stärke besinnen und nicht das eigene Hobby durch die Allgemeinheit mitfinanzieren lassen. Zu den Zeiten von Bürgermeister Waldemar Horn () wurde die Förderung für Vereine abgeschafft; gerade damals, als der Musikverein Rieneck Geld für den Bau des Vereinsheimes gebraucht hätte. Jetzt werden anscheindend wieder Ausnahmen gemacht. Aber wo fängt man an und wo hört man auf? Konsequentes Handeln sieht jedenfalls anders aus.

Da muss man sich doch fragen, ob man nicht seine Firma verlegen sollte – an einen Ort, an dem verantwortungsvoller mit Steuergeldern umgegangen wird.

Ach übrigens: Nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht. Ich bin selbst seit mehr als 35 Jahren Mitglied dieses Vereines, sehe jedoch diese aktuelle Situation als Bürger der Stadt Rieneck kritisch.